Flüchtlingshilfe

Arbeitskreis Flüchtlingshilfe

Der Beginn

Das Engagement unserer Initiative – Flüchtlingshilfe Syrien der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Bad Godesberg – begann im September 2014, als eine Gruppe aramäischer Christen in unsere Kirche kam. Nach dem Gottesdienst wendeten sie sich an uns und erzählten eindrücklich, wie sehr ihre Angehörigen in Aleppo und in anderen syrischen Städten unter dem Krieg litten. Fast zeitgleich erreichten uns die erschreckenden Bilder von der italienischen Insel Lampedusa mit den untergehenden Flüchtlingsbooten. Engagierte Gemeindemitglieder und Bürgerinnen und Bürger aus Bad Godesberg gründeten die „Flüchtlingshilfe Syrien“ als Arbeitskreis der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde.

Gesetzliche Regelungen des Landes Nordrhein-Westfalen hatten es hier lebenden Syrern bis März 2016 ermöglicht, per Verpflichtungserklärung Angehörige nach Bonn zu holen. Für diejenigen, die kein ausreichendes Einkommen nachweisen konnten, übernahmen Mitarbeitende aus unserem Arbeitskreis die Bürgschaft. Mit diesen Bürgschaften ermöglichten wir es insgesamt 16 Personen, sicher hierher zu ihren Angehörigen zu gelangen. Der gefährliche Weg über das Mittelmeer blieb ihnen erspart – das war unser Beitrag, „den Schleppern das Handwerk zu legen.“

Verpflichtungserklärungen 

Nach Asylanerkennung haben die Geflüchteten Sozialleistungen beantragt und erhalten. Dabei gingen die Beteiligten davon aus, dass damit die Haftung der Verpflichtungsgeber*innen endet. Diese Einschätzung war allerdings zwischen dem Land NRW und dem Bund strittig. Schließlich führte ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Köln dazu, dass die Leistungsträger die Forderungen gegenüber den Verpflichtungsgeber*innen fallen ließen. 

Am 12.4.2019 konnten wir mit einem Dankempfang, zu dem alle Beteiligten, auch Behördenvertreterinnen und -vertreter, eingeladen waren, die Befreiung von dieser Belastung würdigen. 

In der Begleitung der durch Bürgschaften zu uns Gekommenen haben sich sehr persönliche Kontakte ergeben, die auch weiterhin Bestand haben. 

Weitere Felder der Flüchtlingshilfe

Mehr und mehr wurde unser Arbeitskreis zu einer Anlaufstelle für Geflüchtete unabhängig vom Herkunftsland. Das gilt vor allem für die „HiCoG“-Siedlung in Bad Godesberg (Zeppelinstraße, Zanderstraße, Röntgenstraße, Hans-Böckler-Allee). Dort begleiten wir u.a Geflüchtete in den von der Stadt Bonn angemieteten Wohnungen. Eine Wohnung („Zander 22/3“) ist unser „Sozialraum“ mit Angeboten zum Spracherwerb mit Kinderbetreuung, zur Formularhilfe, zu Sprechstunden mit Sozialarbeiter*innen und anderen integrationsfördernden Aktivitäten.

Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld ist die persönliche Begleitung der Geflüchteten in der Bewältigung des Alltags. Dazu gehören vor allem Termine bei Behörden, bei Ärzten und Rechtsanwälten, und die Hilfe bei der Wohnungsvermittlung. 

Schwerpunkt unserer Arbeit sind inzwischen die Einzelfallhilfen, die sich auf das ganze Bonner Stadtgebiet beziehen. Diese Unterstützung wird uns ermöglicht durch Spenden und Kollekten von Menschen aus unserer Johannes-Kirchengemeinde. 

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begleiten wir auch ukrainische Flüchtlinge. So unterstützen wir u.a. den Nähtreff ukrainischer Frauen im Pfarrheim St. Augustinus/Weißenburgstraße. 

Wir arbeiten eng zusammen mit der Evangelischen Flüchtlingshilfe Bad Godesberg (fluechtlingshilfe@evangelisches-godesberg.de, Tel. 0173-5778330), mit der Flüchtlingshilfe Friesdorf (Koordinatorin Karin Schüler, info@fluechtlingshilfe-friesdorf.de) und dem Runden Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg (Koordinatorin: Alice von Spee, rundertisch@godesberg.com, Tel. 53 88 13 17). Gemeinsam ist uns daran gelegen, den Geflüchteten Angenommensein und Stabilität zu vermitteln nach den Erfahrungen von Krieg und dem Verlust der Heimat.

Unterstützung unserer Arbeit

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, können Sie gerne persönlich mitarbeiten oder für unsere Initiative spenden:

Kontoinhaber: Ev. Johannes-Kirchengemeinde

IBAN: DE20 3506 0190 1088 4332 50

BIC: GENODED1DKD

Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe Syrien

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Mithilfe. Für weitere Informationen können Sie mich gerne kontaktieren über die Mail-Adresse unserer Flüchtlingshilfe: fluechtlingshilfe@johannes-kirchengemeinde.de .

Unser Arbeitskreis trifft sich in der Regel alle zwei Monate. Dabei werden alle Belange der Arbeit mit Geflüchteten besprochen und Lernpatenschaften vermittelt. 

Christoph Nicolai, Sprecher der Flüchtlingshilfe